Chemietoiletten im Faktencheck
Heute widmen wir unsere Aufmerksamkeit der Chemietoilette, denn diese kommt heutzutage noch oft dort vor, wo kein fester Wasser- oder Abwasseranschluss möglich ist. Wie viele dieser Modelle tatsächlich im Einsatz sind, lässt sich nur erahnen.
Chemieklos gibt es in unterschiedlichsten Varianten und Einsatzgebieten.
Der Klassiker ist wohl das „Dixi-Klo“. Jeder von uns hat die Plastikhäuschen zumindest schon mal gesehen, wenn nicht sogar benutzt. Diese Form der Toilette kommt beispielsweise auf Festivals, Großveranstaltungen, Baustellen und Rastplätzen zum Einsatz.
Die kleineren Varianten – egal, ob festeingebaut oder portabel – finden wir unter anderem im Camping-, Freizeit- und Gartenbereich. Sie werden aber auch als Bordtoiletten in Reisebussen genutzt.
Schauen wir uns nun die Funktionsweise dieser Art von Toiletten an.
Die Vielfalt der Chemietoiletten ist sehr groß. Deshalb werden wir hier auch nicht einzeln auf alle Typen eingehen können, sondern nur die gängigsten Funktionsweisen erwähnen.
Ob große oder kleine Chemieklos, ob mit Kassetten- oder mit Tanklösung – bei allen werden Chemikalien eingesetzt. Zwar gibt es Variationen, die auch ohne Wasserspülung funktionieren, Fakt ist aber, dass keine der Klolösungen ohne den Chemiecocktail auskommt und bei allen Modellen Kot und Urin in einem Behältnis aufgefangen werden.
Die Entleerung der großen mobilen Toilettensysteme erfolgt mittels Absaugung durch einen Schlauch. Sicherlich hast du die entsprechenden Fahrzeuge schon einmal im Einsatz gesehen.
Bei den kleinen Chemietoiletten erfolgt die Entleerung des Tanks oder der Kassette quasi per Hand. Wenn du eine solche Toilette beispielsweise in deinem Wohnwagen oder Wohnmobil nutzt, kennst du sicherlich auch den Gang zur Entsorgungsstation auf dem Campingplatz.
Aber warum werden chemische Substanzen überhaupt eingesetzt?
Nehmen wir als Beispiel eine handelsübliche Chemietoilette mit Wasserspülung: Hier kommen die Zusätze bereits in den Frischwassertank, wo sie die Aufgabe übernehmen, Keime abzutöten. Nach dem Toilettengang wird das Wassergemisch zusätzlich als Reinigungsmittel beim Spülen verwendet.
Im Abwassertank sorgt der Zusatz dafür, dass es zu weniger Geruchs-, Algen- und Gasbildung kommt. Er beschleunigt die Zersetzung der Fäkalien und des Toilettenpapiers, weiterhin tötet er die natürlichen Fäulnisbakterien ab.
Was ist alles in diesen Sanitärflüssigkeiten drin?
Die Hauptbestandteile sind Formaldehyd, Glutaraldehyd und quartäre Ammoniumverbindungen, weiterhin noch Zitronensäure, Duft- und Farbstoffe sowie Tenside.
Die ersten drei Stoffe zählen zu den Mikrobiziden und sind im Einsatz alles andere als unbedenklich: Sie können Allergien auslösen und bei Kontakt Haut-, Augen- und Atemwegsreizungen oder sogar Verätzungen hervorrufen. Also unbedingt das Sicherheitsdatenblatt lesen und direkten Kontakt mit den Sanitärprodukten vermeiden. Meist wird sogar das Tragen von Handschuhen angeraten.
Quartäre Ammoniumverbindungen haben den weiteren großen Nachteil, dass sie in Kläranlagen schlecht eliminiert werden, sodass erhebliche Mengen in die Oberflächengewässer gelangen.
Und was passiert dann mit der Fäkal-Chemie-Mischung?
Tank oder Kassette leer und alles ist schön? Naja, wie man’s nimmt. Zwar verhalten sich die Besitzer einer Chemietoilette korrekt, indem sie ihre Hinterlassenschaften an den vorgesehenen Entsorgungsstationen entleeren. Dass diese aber genauso an die normale Kanalisation angeschlossen sind, wissen die wenigsten.
Was heißt das nun genau? Die Fäkal-Chemie-Brühe landet in einer ganz normalen Kläranlage. Damit Kläranlagen richtig arbeiten und filtern bzw. abbauen können, bedarf es eines sensiblen Ökosystems mit aktiven Mikroorganismen. Um dieses Ökosystem nicht zu überlasten oder gar komplett abzutöten, braucht es extrem viel Wasser, das die zu filternde „Brühe“ verdünnen muss. Die in der Sanitärflüssigkeit enthaltenen Mikrobizide töten jedoch nicht nur die „schlechten“ Mikroorganismen, sondern alle Organismen, die in einer Kläranlage unglaublich wichtig sind für die Wasseraufbereitung. Kläranlagen sind durch die Zugabe dieser Chemiecocktails oft überfordert, stellenweise droht der Zusammenbruch des Systems und das Abwasser landet dann ungefiltert in unseren Gewässern.
Vorsicht mit dem Etikett „Umweltverträglich“
Dieser Zusatz steht oft auf den Verpackungen der Sanitärflüssigkeiten. Das weckt bei einigen Verbrauchern den falschen Eindruck, dass ein Tank auch direkt in der Umwelt –schnell im Gulli oder in der Landschaft – entsorgt werden kann. Bitte macht das nicht!
Viele unserer Kunden haben uns berichtet, dass sie vor dem Umstieg auf die Trockentrenntoilette eine Chemietoilette hatten. Die Entsorgung empfanden sie meist als unangenehm und der Einsatz von Chemikalien war vielen ein Dorn im Auge. Die Umstellung auf wirklich rein biologische Zusätze hat sie jedoch nicht glücklich gemacht. Mehrfach wurde uns berichtet, dass es keineswegs geruchsfrei ablief und die Flüssigkeit bei hohen Außentemperaturen schnell an ihre Grenzen kommt. Auch bei der Verwendung biologischer Zusätze müssen die Kassetten an speziellen Entsorgungsstationen geleert werden – von bequemem Handling also keine Rede.
Nichtsdestotrotz sind diese Arten von Toiletten sehr leicht, oft auch sehr klein und in den meisten Fällen kostengünstig in der Anschaffung. Die Nachteile einer solchen Toilettenlösung überwiegen allerdings, wenn man das Chemieklo mit einer Kildwick Komposttoilette samt Trenneinsatz vergleicht.
- Statt umweltschädlicher Zusätze brauchst du bei unseren Modellen nur natürliche Einstreu, um den festen Stoffen die Feuchtigkeit zu entziehen und so die Geruchsbildung zu verhindern.
- Die meisten Chemietoiletten bestehen aus unzähligen Einzelteilen: Dichtungen, Gummis, Schläuche, stellenweise Elektronik etc. Was tun, wenn zum Beispiel im Urlaub eins dieser Teile kaputtgeht? Das kann dir mit unseren Produkten nicht passieren. Unsere Systeme sind langlebig – einfach, aber richtig gut – aufgebaut. Wo weniger dran ist, kann auch weniger kaputtgehen.
- Du liebst die Natur, deine Freiheit und magst es unkompliziert? Wir auch! Die stetige Suche nach Entsorgungsstationen will da einfach nicht ins Bild passen. Mit den Kildwick Toiletten musst du nie wieder suchen.Denn die Feststoffe können einfach im Hausmüll entsorgt oder (mit der entsprechenden abbaubaren Tüte) sogar kompostiert werden. Den Urinbehälter kannst du in jedem WC entleeren. Klingt einfach? Ist es auch!
- „Aber Chemietoiletten sind doch so leicht …“ – richtig, und die Kildwick Campingtoiletten sind es ebenfalls! Unser MiniLoo kommt gerade mal auf 8 kg, das Kildwick EasyLoo ist mit seinen 12 kg ebenfalls ein Leichtgewicht.
- Und wir legen sogar noch eine Schippe Vorteile drauf: Alle von uns verwendeten Materialien sind biologisch abbaubar oder können zu 100 Prozent recycelt werden. Bis auf einen geringen Prozentsatz kommen unsere eingesetzten Materialien und unsere Zulieferer aus Deutschland. Kurze Transportwege für weniger Emissionsausstoß.
Alle Pluspunkte unserer Trockentrenntoiletten auf einen Blick:
- Du brauchst kein zusätzliches Wasser
- Du verzichtest vollständig auf chemische Zusätze
- Die Kildwick Trenntoiletten sind leicht und robust
- Einfache Entleerungs- und Entsorgungsmöglichkeiten
Falls du nun über den Wechsel vom Chemieklo zur ökologischen Trockentrenntoilette nachdenkst und noch offene Fragen hast, dann schreib uns eine E-Mail an hello@kildwick.com oder klingele einfach mal durch. Wir beraten dich gerne!