Ein Donnerbalken mitten im Wald

Die Geschichte der Trockentrenntoilette

...eine Zeitreise
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Eine Klobrille im Wald

Ein Leben vor dem WC

Toiletten ohne Wasserspülung haben eine lange Geschichte. Bereits in der Antike wurden Trockentoiletten eingesetzt. Aber gerade unangenehme Gerüche stellten zu dieser Zeit ein großes Problem dar, da Urin und Exkremente gemeinsam aufgefangen wurden.

In Festungen und Burgen wurde das Geschäft über einen Abort-Erker erledigt. In einfachen Häusern, z. B. in denen der Bauern, befand sich oftmals ein Plumpsklo in der oberen Etage, worüber die Fäkalien direkt auf den Misthaufen abgeleitet wurden.

Im Mai des Jahres 1860 meldetet der englische Pfarrer Henry Moule ein Patent für eine Trockentoilette an und gründete die Firma Moule Patent Earth Closet Co. Ltd., die den Vertrieb und die Herstellung übernahm. Auch heute noch werden Trockentoiletten in Großbritannien gut angenommen, sodass sie vielerorts zum Einsatz kommen.

Noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in vielen deutschen Städten Trenntoiletten ohne Wasserspülung. In einigen Hamburger Gaststätten verrieselte der Urin beispielsweise über eine Lehmwand. Die Örtlichkeiten befanden sich im Obergeschoss des Hauses; musste der Gast pieseln, wurde die Flüssigkeit über Gefäße zur Lehmwand, die im Hinterhof stand, geleitet. Der eingezogene Urin verdunstete und darin befindlicher Salpeter kristallisierte aus. Dieser war nicht ohne Nutzen. Ein sogenannter Salpeterer kratzte die Kristalle von den Wänden und verkaufte sie an Munitions- oder Düngemittelfabriken. Als der Chilesalpeter entdeckt wurde, starb dieser Beruf aus. Auch die Lehmwände verschwanden aus den Städten und wurden durch Wasserklosetts ersetzt.

Entsorgungsprobleme werden gelöst

Die Entsorgung von Fäkalien stellte die Menschheit von Beginn an vor Herausforderungen, speziell in Städten. Viele Häuser leiteten ihre Absonderungen direkt in Flüsse oder Gräben. Wo dies nicht möglich war, wurden Mitte des 18. Jahrhunderts Senk- und Kühlaborte verwendet. Hier wurde das Schmutz- bzw. Fäkalwasser in vermeintlich wasserfeste Senkgruben geleitet, die aus Holz bestanden oder gemauert wurden. Diese Senkgruben waren allerdings nicht so wasserdicht wie erhofft und sie wurden auch nur in den seltensten Fällen geleert. In Folge kam es zu Grundwasserverseuchung und zur Ausbreitung von Epidemien.

Daraufhin wurden die Senkgruben zweckmäßiger gemauert oder zementiert und regelmäßig geleert – zunächst von Hand, mit Kübeln, Eimern, Jauchewagen und Karren. Damit es nicht zu Geruchsbelästigungen kam, wurde diese Arbeit meist in der Nacht erledigt. Später wurde die Leerung der Gruben mittels Saug- und Druckpumpen erledigt. Die Behälter wurden vor den Städten entleert und dann – vermischt mit Kohleasche, Küchenabfällen, Kehricht oder Erde – zu Kompost verarbeitet oder zur Düngung der Felder genutzt.

Anhand der Reste dieser Entsorgungsweise können Archäologen Rückschlüsse auf das Leben der damaligen Zeit ziehen. Denn auch viele Dinge des täglichen Gebrauchs sind in den Senkgruben gelandet und wurden anschließend auf den Feldern verteilt. Bis heute werden immer wieder Münzen, Knöpfe, Schmuckstücke, Spielfiguren, Scherben, Besteck, Stempel und viele andere Artefakte gefunden. In archäologischen Kreisen werden die Felder mit vielen Fundstücken auch liebevoll „Arschacker“ genannt.

Mitte des 19. Jahrhunderts wollte man der üblen Gerüche endlich Herr werden. Den Exkrementen wurden nun bereits in den Gruben verschiedene Stoffe zugeführt, die den Urin aufsaugten und den frischen Fäkalien das Wasser entzogen, das den Fäulnisprozess vorantreibt. Das bei der Lagerung entstehende Ammoniak wurde gebunden, die Kompostierung beschleunigt. Als Zusatzstoffe wurden Torfmull oder Torfstreu verwendet, aber auch humuslose Erde, Asche, Sägespäne und ähnliches. So entstanden die ersten Erd- bzw. Komposttoiletten.

Der Komfort der heute verwendeten Trockentoiletten bzw. Trockentrenntoiletten hat sich jedoch massiv verbessert, sodass diese den herkömmlichen Wasserklosetts in nichts nachstehen. Übrigens ist die heute verwendete Technik der Trockentrenntoilette eine Erfindung der Schweden.

Wenn du noch mehr über das Thema wissen möchtest, dann schau doch auch bei unserem Kild-Wiki rein.

Ein Leben vor dem WC

Toiletten ohne Wasserspülung haben eine lange Geschichte. Bereits in der Antike wurden Trockentoiletten eingesetzt. Aber gerade unangenehme Gerüche stellten zu dieser Zeit ein großes Problem dar, da Urin und Exkremente gemeinsam aufgefangen wurden.

In Festungen und Burgen wurde das Geschäft über einen Abort-Erker erledigt. In einfachen Häusern, z. B. in denen der Bauern, befand sich oftmals ein Plumpsklo in der oberen Etage, worüber die Fäkalien direkt auf den Misthaufen abgeleitet wurden.

Im Mai des Jahres 1860 meldetet der englische Pfarrer Henry Moule ein Patent für eine Trockentoilette an und gründete die Firma Moule Patent Earth Closet Co. Ltd., die den Vertrieb und die Herstellung übernahm. Auch heute noch werden Trockentoiletten in Großbritannien gut angenommen, sodass sie vielerorts zum Einsatz kommen.

Noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in vielen deutschen Städten Trenntoiletten ohne Wasserspülung. In einigen Hamburger Gaststätten verrieselte der Urin beispielsweise über eine Lehmwand. Die Örtlichkeiten befanden sich im Obergeschoss des Hauses; musste der Gast pieseln, wurde die Flüssigkeit über Gefäße zur Lehmwand, die im Hinterhof stand, geleitet. Der eingezogene Urin verdunstete und darin befindlicher Salpeter kristallisierte aus. Dieser war nicht ohne Nutzen. Ein sogenannter Salpeterer kratzte die Kristalle von den Wänden und verkaufte sie an Munitions- oder Düngemittelfabriken. Als der Chilesalpeter entdeckt wurde, starb dieser Beruf aus. Auch die Lehmwände verschwanden aus den Städten und wurden durch Wasserklosetts ersetzt.
 

Entsorgungsprobleme werden gelöst

Die Entsorgung von Fäkalien stellte die Menschheit von Beginn an vor Herausforderungen, speziell in Städten. Viele Häuser leiteten ihre Absonderungen direkt in Flüsse oder Gräben. Wo dies nicht möglich war, wurden Mitte des 18. Jahrhunderts Senk- und Kühlaborte verwendet. Hier wurde das Schmutz- bzw. Fäkalwasser in vermeintlich wasserfeste Senkgruben geleitet, die aus Holz bestanden oder gemauert wurden. Diese Senkgruben waren allerdings nicht so wasserdicht wie erhofft und sie wurden auch nur in den seltensten Fällen geleert. In Folge kam es zu Grundwasserverseuchung und zur Ausbreitung von Epidemien.

Daraufhin wurden die Senkgruben zweckmäßiger gemauert oder zementiert und regelmäßig geleert – zunächst von Hand, mit Kübeln, Eimern, Jauchewagen und Karren. Damit es nicht zu Geruchsbelästigungen kam, wurde diese Arbeit meist in der Nacht erledigt. Später wurde die Leerung der Gruben mittels Saug- und Druckpumpen erledigt. Die Behälter wurden vor den Städten entleert und dann – vermischt mit Kohleasche, Küchenabfällen, Kehricht oder Erde – zu Kompost verarbeitet oder zur Düngung der Felder genutzt.

Anhand der Reste dieser Entsorgungsweise können Archäologen Rückschlüsse auf das Leben der damaligen Zeit ziehen. Denn auch viele Dinge des täglichen Gebrauchs sind in den Senkgruben gelandet und wurden anschließend auf den Feldern verteilt. Bis heute werden immer wieder Münzen, Knöpfe, Schmuckstücke, Spielfiguren, Scherben, Besteck, Stempel und viele andere Artefakte gefunden. In archäologischen Kreisen werden die Felder mit vielen Fundstücken auch liebevoll „Arschacker“ genannt.

Mitte des 19. Jahrhunderts wollte man der üblen Gerüche endlich Herr werden. Den Exkrementen wurden nun bereits in den Gruben verschiedene Stoffe zugeführt, die den Urin aufsaugten und den frischen Fäkalien das Wasser entzogen, das den Fäulnisprozess vorantreibt. Das bei der Lagerung entstehende Ammoniak wurde gebunden, die Kompostierung beschleunigt. Als Zusatzstoffe wurden Torfmull oder Torfstreu verwendet, aber auch humuslose Erde, Asche, Sägespäne und ähnliches. So entstanden die ersten Erd- bzw. Komposttoiletten.

Der Komfort der heute verwendeten Trockentoiletten bzw. Trockentrenntoiletten hat sich jedoch massiv verbessert, sodass diese den herkömmlichen Wasserklosetts in nichts nachstehen. Übrigens ist die heute verwendete Technik der Trockentrenntoilette eine Erfindung der Schweden.

Wenn du noch mehr über das Thema wissen möchtest, dann schau doch auch bei unserem Kild-Wiki rein.

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